Es gibt genügend Dienstleistungen und Güter, die nichts kosten und trotzdem einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft darstellen. Niemand stellt den Wert von Schulen infrage, obwohl deren Besuch auch nichts kostet! Auch „freie Software“ kostet nichts und hat trotzdem ihren Wert! Warum sollte das bei der wichtigen Frage der Mobilität anders sein?
2. „Freifahrt ist ein Freibrief für Vandalismus“Sind „Vandalen“ vor Einführung der Freifahrt nicht auch mit Öffis unterwegs? Klar: Wenn Menschen sich eine Sache teilen, ist Verantwortung gegenüber gemeinsamem Eigentum gefragt. So oder so!
3. „Straßenbahnen als Wärmestuben für Obdachlose“Und deshalb dürfen sie nicht mit den Öffis fahren und sollen frieren? Für Obdachlose muss es aber natürlich vor allem im Winter genügend Orte geben, wo sie sich vor der Kälte schützen können. Das aber ist Aufgabe einer fortschrittlichen Sozialpolitik!
4. „Freifahrt ist nicht finanzierbar“Die Politik braucht nur ein wenig Mut, um auch Neues zuzulassen. Freifahrt würde auch die andauernde Umverteilung von unten nach oben wieder umkehren. Ökologische und sozial gerechte Steuern können für ein sinnvolles, frei zugängliches öffentliches Gut beigestellt werden, von dem alle profitieren!
5. „Freifahrt führt zu noch mehr Überlastung im öffentlichen Verkehr“Richtig, wenn mehr Menschen auf die Öffis umsteigen, dann muss auch das Angebot stimmen! Daher tritt die KPÖ für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs ein und fordert im Gemeinderat eine grundlegende Wende in der Verkehrspolitik. Statt Westring-Transitautobahn sind wir für ein gesamtheitliches Nahverkehrsangebot inklusive S-Bahn für den Großraum Linz. Weitere Forderungen sind: Bessere Verfügbarkeit der Öffis mit einem dichten und verlässlichen Taktverkehr auch an den Tagesrandzeiten, mehr Busspuren, Fahrradmitnahme auf bestimmten Linien, gute Zugänglichkeit zu den Haltestellen statt unterirdische Straßenbahnstationen (wie bei der zweiten Tramachse geplant), komfortable Fahrzeuge und ein gutes Fahrgast-Service.
6. „In Linz gibt es ja sowieso ermäßigte Fahrkarten für sozial Schwache“Aktivpass-InhaberInnen können die Mini-Karte als Langstreckenkarte oder die Maxi-Karte als 24-Stunden-Karte benutzen und um 10 Euro eine Monatskarte beziehen. Für Studierende gibt es die Semesterkarte um 50 Euro. Dabei handelt es sich allerdings nur um „zeitlich begrenzte Kundengewinnungsaktionen“. Für Menschen mit sehr geringem Einkommen (AsylwerberInnen, Obdachlose, StudentInnen, Jugendliche) bedeuten zudem auch ermäßigte Fahrkarten nicht unerhebliche Mehrausgaben. Besser ist es daher, die Beförderung mit den Öffis im Stadtgebiet unentgeltlich anzubieten.